In der Diskussion um mehr Nachtruhe am künftigen BER ist eine Einigung zwischen Berlin und Brandenburg in Sicht.
rbb 24: Kompromiss zur Nachtruhe am BER rückt in greifbare Nähe
Berliner Morgenpost: Eingeschränkte Zeiten rauben dem BER Entwicklungschancen
Unser Kommentar dazu:
Wir als BI begrüßen es grundsätzlich, wenn die Politik endlich Maßnahmen gegen einen schrankenlos ausufernden Flugbetrieb ergreift. Lärmschutz ist nicht nur ein Thema für die Tegel-Anrainer, sondern betrifft alle vom Fluglärm betroffenen Menschen.
Die gegen eine solche Maßnahme aus wirtschaftlichen Gründen argumentieren lassen gerne wichtige Fakten außen vor. Da wird einfach nicht erwähnt, dass allein der innerdeutsche Flugbetrieb in Berlin die 8 Mio. Marke des Passagieraufkommens überschritten hat. Da steckt also viel Streichpotenzial drin.
Es ist richtig, dass die Gerichte zu bestimmten Zeiten den Menschen Flugbewegungen zumuten. Unter den Begriff Flugbewegungen fallen Starts und Landungen. Das Verbot von Starts zu bestimmten Zeiten von vornherein als rechtlich nicht zulässig zu deklarieren ist daher mehr als fragwürdig.
Übrigens wird schon an vielen anderen Flughäfen das praktiziert, was jetzt für den Flugbetrieb am BER zum Schutz der Anwohner angedacht wird. Am Flughafen London Heathrow werden zu bestimmten kritischen Zeiten den Fluggesellschaften Lärmkontingente zugebilligt. Deshalb werden solche Zeiten überwiegend für Landungen genutzt. Dem Wachstum am Flughafen Heathrow hat dies überhaupt nicht geschadet, wie die Statistiken beweisen.
Es stände daher auch den Kommentatoren in den Medien gut zu Gesicht, statt kritiklos den Standpunkt der Fluglobby zu vertreten, etwas kreativer zu sein. Der BER wird auch mit weniger Fluglärm zwischen 5 bis 6 Uhr schneller wachsen, als mancher sich vorstellen kann